Urlaub in Namibia im April/Mai 2011

Meine erste Reise auf den afrikanischen Kontinent ging nach Namibia. Trotz des nicht ganz optimalen Termins war es eine tolle Reise.

Urlaub in Namibia im April/Mai 2011
Düne 42 im Sossusvlei

Ende April war ich mit Studiosus in Namibia. Eigentlich war in diesem Jahr ein Ägyptenurlaub geplant, der aber wegen der Unruhen abgesagt wurde und so habe ich mich kurzfristig für Namibia entschieden (und nicht bereut). Ende April ist allerdings nicht die optimale Reisezeit für Tierbeobachtungen. Denn die Regenzeit dauert normalerweise bis Anfang April und somit finden die Tiere noch genügend Wasser und sind nicht auf die Wasserstellen angewiesen, an denen sie sich sonst normalerweise sammeln und wo man sie gut beobachten kann.

In diesem Jahr kam aber noch etwas anderes hinzu: in den ersten Monaten des Jahres hat es so viel geregnet wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Ort Solitaire fiel allein in den ersten 3 Monaten dieses Jahres mehr als doppelt so viel Regen wie im gesamten vergangenen Jahr! Die schweren Regenfälle vom April waren da noch gar nicht eingerechnet. Zwei Tage von unserer Ankunft ging in Windhoek noch ein schweres Unwetter mit Hagelschauern herunter.

Während unserer Reise hatten wir aber Glück und bis auf ein wirkliches Unwetter am Abend des 8. Tages blieb es trocken. Nachteil des Regens war, dass wir ein paar Umwege fahren mussten und im Etoscha-Park nicht alles anfahren konnten, was wir wollten. Auch haben wir nicht so viele Tiere gesehen wie sonst in der Jahreszeit, da sie sich einfach stärker verteilten. Andererseits haben wir ein richtig grünes Namibia gesehen. Ein Anblick, den man wohl so schnell nicht wieder haben wird. Selbst in der normalerweise extrem trockenen Namibwüste haben wir ein paar Grünflächen gesehen.

Unser Reiseleiter Jürgen Schatz ist ein deutscher Namibier, dessen Familie vor über hundert Jahren nach Namibia gekommen ist. Im Hauptberuf ist er Farmer und arbeitet nebenbei als Reiseführer u.a. für Studiosus. Durch seine Erzählungen und die Gespräche mit ihm bekamen wir natürlich einen viel tieferen Einblick in die Geschichte und aktuelle Situation der deutschstämmigen Namibier als dies bei einem Reiseleiter aus Deutschland möglich gewesen wäre. Die deutschstämmigen Namibier machen etwa 1% der Bevölkerung (~ 20.000) aus. Wie Jürgen uns erzählte, halten sie noch immer stark an der deutschen Sprache und Gebräuchen (Schützenfest, Karneval, Weihnachten) fest. Bis auf wenige "fremde" Wörter, die sich eingeschlichen haben (z.B. Pad für Strasse) merkt man wirklich nicht, das er fern von Deutschland aufgewachsen ist. Nebenbei arbeitet er auch noch für die Stiftung Ombili, die sich um die San (Buschleute) kümmert.

Die Farmen sind für deutsche Verhältnisse riesig. Aber während in Deutschland auf ein Hektar ca. 2-3 Rinder kommen braucht man in Namibia pro Rind etwa 13-14 ha wegen des fehlenden Wassers. Dazu kommt das Problem der starken Verbuschung.

Obwohl das Verhältnis zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen entspannt zu sein scheint, gibt es doch mehr oder weniger sichtbare Trennlinien. Nicht nur zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben. Die deutschen Namibier bilden eine Gruppe, die Buren (Afrikaaner) eine andere. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Stämme der schwarzen Namibier (Herero, Ovambo, Damara, San, ...). Dies fällt als Tourist nicht auf, aber wie Jürgen uns erzählt bleibt im privaten Leben doch jede Volksgruppe eher für sich.

Tag 1: Flug nach Windhoek

Der Nachtflug nach Namibia geht mit South African Airways über Johannesburg. Die Maschine, ein Airbus A340, ist nicht voll besetzt, so dass der Platz neben mir sogar frei bleibt. Die Beinfreiheit ist selbst für meine 1,88m ausnahmsweise ausreichend, aber trotzdem klappt es mit dem Schlafen nicht so besonders. Der Service an Bord ist auch OK.

Am frühen Morgen landen wir in Johannesburg. Dann geht es einmal quer durch das große Flughafengebäude, das für die Fußballweltmeisterschaft erweitert worden war. Etwas merkwürdig für einen Transit ist nur, dass wir auch durch eine Pass- und Sicherheitskontrolle müssen.

Tag 2: Windhoek

Der Flug nach Windhoek hebt pünktlich ab und dort landen wir dann nach 2 Stunden Flugzeit. Bereits beim Anflug fallen die Flüsse und kleinen Wasserflächen auf. Namibier an Bord erzählen mir, dass sie an diesen Stellen vorher noch nie Wasser gesehen haben.

Windhoek-Christuskirche
Der Flughafen von Windhoek ist für einen internationalen Flughafen doch eher klein und wir legen den Weg vom Flugzeug in das Flughafengebäude zu Fuß zurück. Der Flughafen liegt ca. 30 min. von Windhoek entfernt. Jürgen und unser Fahrer nehmen uns hinter dem Zoll in Empfang und dann geht es mit dem Bus erst mal in das Hotel.

Am Nachmittag geht es dann auf eine Stadtrundfahrt. Wir halten an der Christuskirche, in deren Nähe sich auch das Parlament befindet und am alten Bahnhof. Anschließend noch eine Fahrt durch das ehemalige Township Katatura.

In Windhoek wurden viele der ehemals deutschen Straßennamen nach der Unabhängigkeit umbenannt und so gibt es dort jetzt u.a. den Sam Nujoma Drive, aber auch eine Robert Mugabe Avenue ...

Tag 3: Fahrt durch den Namib Naukluft-Park zu den versteinerten Dünen

Heute muss erst mal Strecke gemacht werden. Es geht zunächst Richtung Rehoboth (Heimat der Rehobother Baster) und dann über den Remhoogte-Pass in die Namibwüste. Den größten Teil der Strecke legen wir - wie auch in den kommenden Tagen - auf Schotterpisten zurück. Unterwegs sehen wir auch die ersten Tiere: Rinderherden (mit Brahman-Rindern), Siedelweber-Vögel und - eine echte Rarität - ein Chamäleon, das vor unserem Bus die Straße überqueren wollte und von Jürgen eingefangen wurde.

Namib Desert Lodge - Versteinerte Dünen
Am Nachmittag erreichen wir unsere Lodge, die am Fuß der versteinerten Dünen liegt. In die eine Richtung hat mein einen tollen Blick auf die rot gefärbten, hohen Dünen und in die andere Richtung in die weite Ebene.

Am späten Nachmittag geht es dann mit offenen Jeeps hoch auf die Dünen. Unterwegs sehen wir erste Springböcke und Oryx-Antilopen. Auch ein Chamäleon (ein etwas kleineres Wüstenchamäleon) läuft uns wieder über den Weg. Auf einer Düne halten wir an und genießen den Sonnenuntergang stilecht mit einem Gin Tonic.

In der Dunkelheit können wir den südlichen Sternenhimmel bewundern. Ein toller Anblick. Weil in der Wüste fast kein (künstliches) Umgebungslicht vorhanden ist, sind viel mehr Sterne zu sehen als in Europa.

Tag 4: Die Dünen von Sossusvlei

Heute müssen wir sehr früh raus. Da wir kurz nach Sonnenaufgang (kurz nach 6 Uhr) bei den Dünen sein wollen, geht es schon um 5 Uhr los.

Am Eingang zum Dünengebiet tauschen wir unseren Bus gegen offene Jeeps. So früh am Morgen ist es noch richtig kalt. Die ersten, Dünen bieten bei dem Licht der Morgensonne einen herrlichen Anblick und leuchten in verschiedenen Gelb- und Rottönen. Dann geht es weiter zum eigentlichen Sossusvlei. Aber leider liegt an diesem Morgen eine dünne Bodennebelschicht in dem Gebiet. Er ist so dicht, das wir von der Straße nicht einmal die Dünen sehen können. Außerdem ist es jetzt richtig kalt in unseren Jeeps. Nach gut 15 km Fahrt durch den Nebel kommen wir am Sossusvlei an. Nach mehreren trockenen Jahren ist es in diesem Jahr mal wieder gut mit Wasser gefüllt.

Sossusvlei
Zum Glück hebt sich der Nebel jetzt langsam und ich klettere auf die - laut meinem GPS-Empfänger - 88 m hohe Sanddüne (es gibt noch höhere). Auf der Rückfahrt ist der Nebel ganz weg und wir haben einen tollen Blick auf die Dünen im Sonnenschein. Darunter auch auf Düne 45, die vermutlich meistfotografierte Düne der Welt.

Anschließend machen wir noch einen Abstecher zum Sesriem-Canyon, in den wir hinuntersteigen.

An der Lodge gibt es - wie bei jeder Lodge, die wir besuchen - einen ausgeschilderten Wanderweg. Mit einer kleinen Gruppe machen wir uns am Nachmittag auf den Weg und gehen bis an die versteinerten Dünen. Ausser Käfern und einigen und bunt-gefärbten Vögeln sehen wir zwar keine Tiere, aber der Spaziergang macht trotzdem Spass.

Tag 5: Durch die Namib nach Swakopmund

Heute müssen wir wieder einige Kilometer auf dem Weg nach Swakopmund zurücklegen. Wir fahren ziemlich genau nach Westen. Unsere erste Station ist ein Aussichtspunkt, von dem wir einen Blick in den Kuiseb-Canyon werfen können. Die Landschaft ist wiederum sehr grün und die vielen kleinen Hügel erinnern irgendwie an eine Buckelpiste.

Unsere Stopps an den Wildtränken von Ganeb und Hotsas sind eher enttäuschend, da sich keine Tiere sehen lassen. Dafür sehen wir unterwegs am Strassenrand Strausse, Oryx und die eher seltenen Bergezebras.

Welwitschia mirabilis
Danach geht es tiefer in die Wüste in ein Gebiet, wo die urzeitliche Welwitschia mirabilis wächst, die es nur in Namibia gibt. Wir stoppen noch einmal am Swakoptal, das auch als "Mondlandschaft" bezeichnet wird. Ein Begriff, der absolut zutreffend ist.

Kurz vor Swakopmund werden wir von den Fluten des Swakop gestoppt. Normalerweise ist er an dieser Stelle ein Bach, der problemlos durchfahren werden kann. Aber durch die starken Regenfälle ist er zu einem schnell strömenden Fluss geworden. Wir müssen daher zurück und den Umweg über Walvis Bay nehmen.

Tag 6: Walvis Bay und Swakopmund

Bootsfahrt in Walvis Bay - Robbe an Bord
Am Morgen geht es zunächst wieder zurück nach Walvis Bay. Dort besteigen wir unser Boot für eine gut vierstündige Rundfahrt (inkl. Mittagessen) durch Buch. Kurz nach der Abfahrt bekommen wir zunächst Besuch von einem Kormoran, der sich von unserem Kapitän mit Fisch füttern lässt. Auch ein Pelikan verfolgt uns, der den Fisch elegant in der Luft fängt. Als das Boot abbremst bekommen wir auch Besuch von einer weiblichen Robbe, die sich füttern und streicheln lässt. Auf der Rückfahrt besucht uns dann noch ein größeres Männchen, das ebenso zutraulich ist.

Wir fahren mit dem Boot hinaus bis zu den Robbenbänken, wo sich hunderte der Tiere aufhalten. Auch gibt es sehr viele Kormorane. Auffällig sind 3 künstliche Stahlinseln zur Guano-Gewinnung in der Bucht. Ein lohnendes Geschäft, denn auf diesen Inseln nisten tausende Kormorane und Möwen und es können pro Jahr gut 5.000 Tonnen "geerntet" werden.

Leider sehen wir auf unserer Tour keine Wale, aber immerhin 2 Delfine lassen sich kurz blicken.

Als Mittagimbiss an Bord gibt es südafrikanischen Sekt (wirklich gut), Schnittchen mit frischem Fisch und frische Austern, die ebenfalls in der Buch aufgezogen werden. Gegen Mittag sind wir wieder in Swakopmund und wir nutzen den freien Nachmittag für einen ausführlichen Stadtbummel.

Swakopmund - Wöhrmann Haus
Der Kern von Swakopmund ist geprägt von vielen Häusern, die noch aus der Kolonialzeit stammen: das Hohenzollernhaus, das Wöhrmann-Haus, der alte Bahnhof (jetzt ein Hotel) und auch das "alte Amtsgericht", das auch noch immer als Gericht verwendet wird. Die Häuser sind wirklich alle in einem sehr guten Zustand. Ebenfalls auffällig sind die sehr breiten Straßen, die während der Kolonialzeit in dieser Breite angelegt wurden, damit die breiten Ochsenkarren aneinander vorbeikamen. Auch heute noch findet man viel Deutsches in der Stadt, wie die "Deutsche Buchhandlung" und die Redaktion der "Allgemeinen Zeitung".

Am Abend gehen wir zum Essen in "Kückis Pub". Das Essen ist nicht schlecht, aber das Lokal doch sehr touristisch und auch brechend voll. Kann man sich ersparen.

Tag 7: In die Erongoberge

Kurz hinter Swakopmund halten wir noch einmal und sehen uns den "Martin Luther" an. Hierbei handelt es sich um dampfgetriebenes Fahrzeug (Lokomobil), mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Wüsten Namibias durchquert werden sollten. Doch bereits kurz hinter Swakopmund blieb das Fahrzeug stecken und bewegte sich nicht mehr weiter; daher auch der Name, nach Martin Luthers berühmten Ausspruch; "Hier stehe ich, ich kann nicht anders".

Kurz nach Mittag erreichen wir die Ai Aiba-Lodge in den Erongobergen. Die Lodge liegt direkt vor einer Felswand und die Hütten, in derselben Farbe wie die Felsen, fallen kaum auf. Da die Lodge etwas erhöht liegt, hat man einen tollen Blick auf der Gelände der Lodge.

Ai Aiba Lodge - Giraffen
Am Nachmittag fahren wir dann mit Jeeps durch das Gelände und sehen uns die mehrere Tausend Jahre alten Felsmalereien an. Die Malereien zeigen - noch immer deutlich erkennbar - Jagdszenen und bis heute ist noch nicht geklärt, wer sie gemacht hat.

Unterwegs sehen wir bereits verschiedene Tiere wie Mangusten, Klippschliefer und Paviane. Aber der Höhepunkt des Tages kommt kurz vor Sonnenuntergang. als wir auf eine Herde von 16 Giraffen stoßen, die rechts und links vom Weg in aller Ruhe fressen. Ein wirklich toller Anblick. Wir können uns bis auf etwa 20m nähern, dabei immer gut beobachtet von mindestens 2 Tieren, während die anderen in Ruhe weiter fressen.

Tag 8: Weinkellerei in Omaruru und Etoscha-Nationalpark

Im Morgen werde ich von einem lautstarken Gekreische hinter meiner Hütte geweckt. Wie ich später erfahre, waren das Klippschliefer, die dort in den Felsen leben.

Auf unserem Weg zur Etoschapfanne machen wir noch eine Zwischenstation in der Stadt Omaruru und besichtigen die Weinkellerei Kristall. Die deutschen Besitzer der Kellerei versuchen hier auf einer relativ kleinen Fläche Weiß- und Rotweine anzubauen.

Oryx-Antilope
Am Nachmittag erreichen wir dann den Etoscha-Nationalpark, den wir durch das Anderson-Gate betreten. An diesem Nachmittag sehen wir verschiedene Antilopenarten wie Spingböcke, Oryx, Hartebeest und Impalas. Auch Strausse und Gnus sind zu sehen. Auf unserem Rückweg sehen wir dann sogar noch einen Elefant (ein großer, vermutlich alter Bulle), der wohl von seiner Herde zurückgelassen wurde. Normalerweise befinden sich die Elefantenherden zu dieser Jahreszeit eher im Norden des riesigen Parks. An den Wasserstellen, die wir anfahren, haben wir mal wieder Pech. Es gibt einfach genügend andere Stellen, wo die Tiere Wasser bekommen.

Wir verlassen den Park wieder durch das Anderson-Tor und fahren zu unserer Lodge, die auf einem Bergrücken in unmittelbarer Nähe des Parks liegt. Gerade als wir ankommen, geht erst mal ein Wolkenbruch los, der aber nur eine halbe Stunde anhält. Aber das war noch nichts verglichen mit dem Unwetter, das wir am Abend dann erlebten. Wir sitzen gerade beim Abendessen als ein Unwetter mit Sturm, Gewitter und einem Wolkenbruch losgeht. Das Unwetter hält gut 3 Stunden an und es war überhaupt nicht daran zu denken zu unseren Hütten zu gehen. Wie wir am anderen Morgen hören, waren in der Nacht gut 88mm Regen gefallen.

Tag 9: Etoschapfanne

Der heutige Tag gehört ganz dem Etoscha-Park und der Suche nach Wildtieren. Da wir möglichst früh im Park sein wollen, müssen wir mal wieder noch vor Sonnenaufgang aufstehen.

Etoscha - Löwin
Schon nach kurzer Fahrt haben wir richtiges Glück: wir sehen mehrere Schakale und eine Hyäne beim Fressen. Kurz danach dann eine Löwenfamilie: eine Löwin mit 3 schon ziemlich großen Jungen. Natürlich sehen wir den Rest des Tages auch wieder jede Menge Springböcke, Impalas, Gnus, Strausse und am Nachmittag auch immer wieder Zebras, die die Straße blockieren und sich von dem Bus überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Mittags machen wir einen Stop im Fort Namutoni bevor wir dann entlang der der Etoschapfanne, einem riesigen flachen See, Richtung Osten fahren und den Park verlassen. Obwohl wir wegen des vielen Regens und auch jahreszeitlich bedingt, nicht so viele Wildtiere gesehen haben, war es tolles Erlebnis.

Wir fahren dann weiter nach Tsumeb. Tsumeb ist eine Minenstadt und die Heimat unseres Reiseleiters, an dessen Farm wir kurz vor der Stadt vorbeikommen.

Tag 10: Tsumeb und Fahrt zur Okapuka Ranch

Am Morgen besichtigen wir zunächst das Bergbaumuseum in Tsumeb, das von Jürgens Mutter begründet wurde. Neben Bergbaugeräten (u.a. eine Lok, die 1904 in Kirchen an der Sieg gebaut wurde) gibt es in dem Museum verschiedene deutsche und englische Waffen zu sehen und viele Informationen über die verschieden Volksstämme Namibias. Aber auch ein paar Dinge, die man in Namibia nicht unbedingt erwarten würde: wie eine "Siegerländer Knappenuniform" (die Bergleute stammten zum Teil aus dem Siegerland) und Karnevalsorden und -uniformen. Aber Jürgen hatte uns ja schon erzählt, dass auch in Tsumeb jedes Jahr Karneval gefeiert wird.

Okapuka-Ranch - Warzenschweine
Noch vor Mittag verlassen wir Tsumeb und machen uns auf die lange Fahrt Richtung Süden und Windhoek. Am späteren Nachmittag erreichen wir unsere Lodge, die Okapuka Ranch. Das erste, was bei der Lodge auffällt, sind die Warzenschwein-Familien, die sich nachmittags auf der Wiese zwischen dem Hauptgebäude und den einzelnen Hütten aufhalten. Aber am Abend kommt es noch besser: während wie beim Abendessen sitzen (wieder hervorragend) und es langsam dunkel wird, kommen Gnus und Springböcke zum grasen, trinken und schlafen auf die Wiese. Beim Weg zu meinem Schlafplatz muss ich dann an mehreren Gnus vorbei, die sich aber überhaupt nicht an mir stören.

Da zwischen Ankunft und Abendessen noch genügend Zeit war, machten wir zu viert noch einen Spaziergang in der Umgebung des Hotels und trafen prompt auf mehrere Giraffen. Jedes Mal ein tolles Erlebnis, vor allem wenn man zu Fuß unterwegs ist.

Tag 11: Löwenfütterung, Game Drive und Rückflug

Als ich morgens aufwache schaue ich erst mal auf die Wiese, aber kein Tier mehr zu sehen. Auch die Warzenschweine haben sich davon gemacht. Da wir bis zum Rückflug am Abend noch genügend Zeit haben, nutzen wir die Zeit auf dem Gelände der Lodge.

In einem abgesperrten Bereich der Lodge werden 2 Löwen gehalten und die Gäste können zwei Mal täglich bei der Fütterung zuschauen. An dem Morgen lässt sich jedoch nur das gut 20 Jahre alte Männchen blicken und wir können - geschützt durch eine dicke Holzwand - zuschauen wie sich der Löwe das Fleisch und die Knochen schmecken lässt.

Okapuka-Ranch - Breitmaulnashörner

Anschließend geht es mit Jeeps noch zu einem "Game Drive" durch das grosse Gelände der Lodge. Es gibt dort die üblichen Springböcke, Impalas, Gnus, Oryx- und Rappenantilopen. Aber auch eine Herde von 5 Breitmaulnashörnern. Diese sind recht zahm und kommen - angelockt durch Futter - so nah an die Jeeps heran, das man sie berühren könnte. Auch das ein tolles Erlebnis.

Am Nachmittag fahren wir dann zum Flughafen und via Johannesburg geht es wieder zurück nach Frankfurt, wo wir am frühen Morgen pünktlich ankommen. Es war ein wirklich toller, unvergesslicher Urlaub. Die 11 Tage waren eigentlich viel zu kurz aber sie reichten aus um einen Eindruck von diesem faszinierenden Land zu bekommen. Eines steht für mich fest: ich komme wieder.

Mehr Fotos von der Reise gibt es im Namibia-Album.